Samstag, 29. April 2006

Hostel (2005)

Kaum ein Film hat in letzter Zeit so einen Wirbel verursacht wie Hostel. Einige nennen ihn den "härtesten Film aller Zeiten", andere "ekelhaft und schockierend". Ein halbes Jahr musste das deutsche Kinopublikum warten bis der Film bei uns über die Leinwand flimmert.

Der ganze Hype ist natürlich auch nicht spurlos an mir vorbeigezogen. Mittlerweile gehe ich da schon relativ skeptisch an solche gehypten Filme heran, aber ich muss sagen bei Hostel habe ich dann doch angebissen. Irgendwas musste ja dran sein an den ganzen Kommentaren. Die Erwartungen waren hoch, die Vorfreude auch und der Film war ... lest einfach selbst.

Die Handlung des Films ist schnell erzählt. Drei Jungs machen einen Road Trip durch Europa bei dem es nur um Weiber und Drogen geht (oh, was ganz Neues...). Innerhalb der ersten fünf Minuten wird dann auch jedes Klischee erfüllt. Es wird gekifft, gevögelt und es gibt coole Sprüche am laufenden Band. Ehrlich gesagt hab ich bereits an der Stelle jedem der Charaktere einen grausamen Tod gewünscht (und war guten Mutes, dass dies eintreffen wird...). Durch einen Tipp gelangen die drei Jungs schließlich nach Bratislava wo kräftig weitergevögelt wird (also die Mädels im Film waren ja schon heiß ... da sag ich nix). Dies zieht sich dann bis zur Hälfte des Films fort ...

Und dann sind wir plötzlich in einem Keller. Die Spannung steigt. Es geht endlich los mit dem sinnlosen Gemetzel. Ein schneller Schnitt, ein angedeuteter Kill, wir sind wieder bei den Jungs und die Langeweile geht weiter. Großartig!

Es ist schwer den Rest des Films zu erklären, ohne viel vorwegzunehmen. Im Grunde geht es um Leute, die Geld zahlen um sich mal handwerklich an Leuten zu vergnügen. Nachdem unser Hauptdarsteller im Keller aufwacht zieht das Tempo etwas an und der Film wird auch etwas spannender. Auch der Blutgehalt zieht an, ohne aber in ungeahnte Höhen hinauszuschießen. Es gibt einige brutale Szenen, welche aber meistens "Offscreen" geschehen und nur kurz gezeigt werden.

An dieser Stelle verwandelt sich unser ansonsten so hilfloser Partyboy in einen zweiten Chuck Norris und flieht. Natürlich rettet er dabei noch ein Mädchen (Die "Augenszene" ist wohl das Schmankerl des Films) und zeigt den bösen Schlachtern wo der Hammer hängt. Am Schluss gibt es dann noch die Rache für den großen Bösewicht und der Abspann beginnt.

Was lässt sich groß zum Film sagen? Ich bin auf den Hype hereingefallen. Ich habe eine Mischung aus Texas Chainsaw Massacre, Blood Feast und Saw erwartet und bin gehörig auf die Schnauze gefallen. Der Film versucht schockierend und grausam zu sein, doch es gelingt ihm irgendwie nicht. Die Charaktere nerven und den Bösewichten kauft man ihren Part nicht ab. Der Film plätschert viel zu lange vor sich hin und kann mit der kleinen Portion Splatter gegen Ende auch nichts mehr gut machen.

Für den normalen Kinogänger, welcher noch nie mit Splatterfilmen in Berührung gekommen ist wird der Film bestimmt sehr grausam vorkommen und der Werbung vielleicht teilweise gerecht. Filmfans welchen Namen wie Lucio Fulci, Herschell Gordon Lewis und George A. Romero etwas sagen sollten ihre Erwartungen deutlich nach unten schrauben. Ansonsten werden sie enttäuscht wie ich es wurde ...

Fazit: 3/10


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